Liebster Award – Details über mich

Nach einer kleinen Pause von zwei Wochen folge ich der Einladung von Rüdiger vom Blog mannpluskind.de und beantworte seine Fragen im Rahmen des #liebsteraward.

1. Gab es schon einmal eine Situation, in der du dein Kind verschenken wolltest?

What? Rüdiger, ich bin Sozialarbeiter, so ein Gedanke kam mir bisher nie in den Sinn. Im Ernst, selbst wenn die Kleine wie am Spieß geschrien hat, ich mir die Nächte um die Ohren geschlagen habe oder sie mega quengelig war, weil sich ein neuer Zahn ankündigte: niemals habe ich im Entferntesten daran gedacht, sie zu verschenken. Uiui, so eine Frage direkt zu Beginn, jetzt bin ich mal gespannt, was noch folgt.

2. Wofür entscheidest du dich: Einen Nachmittag mit Kind auf einem Kindergeburtstag oder Wohnungsgroßputzt inklusive Wäsche.

Ganz ehrlich, Wohnung putzen! Nichts gegen Kindergeburtstage an sich, nur sind die mir zu stressig. Das hat weniger mit mangelndem Interesse oder Empathie zu tun, als viel mehr mit meiner Hochsensibilität. Mein Wahrnehmungsfilter ist ständig an, sodass ich permanent auf allen Kanälen Reize empfange. Jetzt noch neue Leute kennenlernen und ein Auge auf die Kleine werfen, das fällt mir schwer und sorgt für Schweißausbrüche. Sieht man mir nach außen nicht an, aber innerlich bin ich irritiert und aufgewühlt. Piepen auf den Ohren sind die Folge und stotternder Smalltalk mit anderen Eltern. Also lieber mit der Kleinen auf dem Rücken die Wohnung putzen, bei schöner Musik und immer wieder Pausen zum Spielen und Schmusen. Trotzdem werde ich noch zu Kindergeburtstagen gehen (wenn ich denn noch eingeladen werde, nach dieser Aussage…).

3. Wenn Zeit, Energie und Geld keine Rolle spielen würde, wie viele Kinder hättest du dann?

Da ich selber in einer Großfamilie mit 3 Geschwistern aufgewachsen bin und das Großwerden als unheimlich bereichernd empfunden habe, müssen schon mindestens 4 Kinder drinsitzen. Bei solchen Fragen antworte ich auch gerne mit »Fußballmannschaft«. Meine Frau kennt das schon und rollt dann immer mit den Augen, streicht mir liebevoll durchs Haar und lässt mich wissen, dass sie immer noch ein Wörtchen mitzureden habe. Großartig, ich liebe sie dafür. Volleyballmannschaft geht auch!

4. Dein Kind möchte vorgelesen bekommen, welches Bilderbuch wählst du aus?

Mir ist wichtig, dass die Kleine selber entscheiden darf, was sie lesen möchte und was nicht. Wir machen ihr Angebote, indem wir ihr einige Bücher vorschlagen, die sich gut eignen. Je nachdem, wie sie gerade drauf ist, hat sie unterschiedliche Favoriten. Vor dem Einschlafen lesen wir die Gute Nacht Geschichte »Wie kleine Tiere Schlafen gehen«. Seit fast einem Jahr lesen wir dieses Buch nun schon. Ist also schon ein festes Ritual. Wenn sie darauf keine Lust hat, dann nimmt sie sich ein anderes, auch ohne Bezug zum Einschlafen. Über den Tag stöbert sie gerne im Wimmelbuch von Hagenbecks Tierpark. Das Buch hatte sie sich in der Buchhandlung ausgesucht und kann sich damit schon recht lange selber beschäftigen. Von einer Freundin haben wir das Buch »Superwurm, der alles schafft« geschenkt bekommen. Die Texte und Illustrationen sind so witzig, dass wir es ihr gerne vorlesen. Ok, das ist jetzt unser Favorit zurzeit, aber wie gesagt, sie darf entscheiden, ob’s gelesen wird, oder nicht.

5. Stadt oder Land? Wo möchtest du leben?

Als Landei zog es mich früher immer in die Stadt. Nach meiner Ausbildung zum Medienberater im tiefsten Münsterland bin ich für das selbe Unternehmen nach Hamburg gezogen. Dort hat es mich allerdings nicht lange gehalten, sodass ich in die nächste Landeshauptstadt gezogen bin. Kiel war die perfekte Mischung aus Großstadt und Dorf. Keine 20 Minuten Fahrtzeit mit dem Bus und du bist von der City auf dem Land, großartig! Zurück im Ruhrgebiet wurde das Wetter besser, aber die Stadt auch größer. Von Duisburg ging es über den Rhein nach Krefeld. Hier mag ich die Nähe zum Umland, wohin wir gerne mit dem Fahrrad fahren oder lange Spaziergänge machen. Viel lieber würde ich aber, wie wahrscheinlich sehr viele Sozialarbeiter, auf einem alten Kotten wohnen. Allerdings darf die Fahrt in die Stadt gerne kurz sein. Leider sind die Kaufpreise hier in der Gegend exorbitant teuer, sodass wir zunächst mit der Wohnung in Krefeld vorliebnehmen werden.

6. Wenn du die ganze Nacht kein Auge zumachen konntest, womit hält du dich wach?

Zum Glück ist die Zeit vorbei, in der ich nachts kein Auge zumachen konnte. Es gab diese Nächte und sie waren grausam zu mir. Denn blöderweise bin ich eine Nachteule, die zwar bis spät in die Nacht wach sein kann, aber tagsüber dann richtig gerädert ist, wenn sie gar keinen Schlaf bekommt. Tagsüber habe ich dann versucht mit Musik, Spielen und natürlich Kaffee wach zu bleiben. Auch bin ich mit der Kleinen vorm Bauch spazieren gegangen. Die frische Luft und Bewegung taten sehr gut. Es ist aber auch schon einmal vorgekommen, dass ich beim Spielen mit der Kleinen auf dem Teppich eingeschlafen bin, so müde war ich. Zum Glück war meine Frau anwesend, sodass nichts weiter passiert ist… also der Kleinen, nicht mir.

7. Lieblingsort mit Kind und Kegel?

Einen speziellen Lieblingsort gibt es so nicht. Ich bin neugierig auf die Welt, egal ob vor der Haustür oder tausende Kilometer weit weg. Hauptsache unkonventionell mit Zelt oder jetzt mit unserem Fiete. So heißt unser VW T4 Bus, den wir vor der Geburt gekauft haben, um mit Kind und Kegel zu verreisen. Uns sog es schon nach Dänemark, Italien, Frankreich und Spanien. Die nächsten Reisen stehen auch schon fest. Wichtig dabei: möglichst an keinem Ort zweimal zu sein. Ok, wenn wir Freunde in Kiel oder Thüringen besuchen, zählt das nicht. Wir lieben die Natur und haben mit Fiete einen tollen Reisepartner gefunden, der uns das Erlebnis Natur weiterhin ermöglicht.

8. Was ist deine Lieblingsseite bzw. dein Lieblingsblog im Internet?

Zurzeit beschäftigt mich die politische Entwicklung in Deutschland sehr. YouTube ist mein Medium, um mich kritisch über die derzeitigen Verhältnisse zu informieren. Dabei schaue ich gerne Interviews mit Richard David Precht und liebe die jung&naiven Fragen von Tilo Jung auf der Bundespressekonferenz. Gleichzeitig bin ich großer Fan seiner Interviewreihe Jung&Naiv. Daneben informiere ich mich bei den Nachdenkseiten, die Albrecht Müller, früherer Wegbegleiter von Willy Brandt und Helmut Schmidt, betreibt. Er berichtet kritisch über die politischen Verhältnisse in Deutschland und der Welt. Als Mac-affiner Technik Nerd (ungefähr so bezeichnet mich meine Frau) stöbere ich gerne bei ifun.de rum und halte mich auf dem Laufenden aus der PC und IT-Welt. Und ja, seitdem ich einen eigenen Vaterblog betreibe, lese ich sehr gerne die Artikel von dir, lieber Rüdiger und den anderen Bloggern bzw. stöbere bei Instagram im Leben der anderen Väter. Darüber hinaus höre ich sehr gerne beim Kochen oder auf dem Fahrrad den Podcast von Leitmedium und den Aufwachen Podcast.

9. Wenn deine Stimmung mal richtig mies ist, welche Musik macht dich wieder glücklich?

Da Gefühlsschwankungen bei hochsensiblen Menschen sehr stark ausgeprägt sind, hilft mir Musik, wieder unter zu kommen. Meine Frau hat in die Ehe eine riesige CD-Sammlung an hervorragender Musik gebracht, sodass ich für jede Stimmung die passende Musik parat habe. Dazu gehören so tolle Künstler wie Jack Johnson, José Gonzales, Sia, Junip, Iron and Wine und so viele andere. Das muss auch nicht immer so ruhige Musik sein. Dank Amazon Prime höre ich auch gerne Themen-Playlisten. Beim Putzen, beim Autofahren, im Winter, im Sommer und so weiter. Glücklicherweise haben meine Frau und ich einen ähnlichen Musikgeschmack. Durch sie habe ich großartige Indie-Künstler kennengelernt und dank mir weiß sie jetzt, dass deutsche Musik nicht immer Ohrenschmerzen bedeutet, obwohl das Konzert von Kraftklub in Münster vor zwei Jahren schon sehr laut war.

10. Gibt es in deiner Familie / deinem Freundeskreis Personen die kein Verständnis für dein Bloggen haben?

Nein, bisher fanden das alle gut, wobei viele auch keinen Bezug zu meinem Blog haben. Es gab auch schon mal kritische Fragen nach dem Motto „Gibst du nicht zu viel Preis von dir?“ Ja, vielleicht, aber genau dafür ist ein Blog doch gedacht. Ich möchte anderen Männern Mut machen, eine Auszeit für die Familie zu nehmen und das Leben zu leben. Viele Männer leben in den klassischen Rollenbildern: er arbeitet und sie bleibt zu Hause bei den Kindern. Mit dem Blog möchte ich vielmehr die Männer erreichen, die unsicher sind, ob sie das Leben (mit oder ohne Kind) so weiterleben wollen. Es gibt viele Männer da draußen, die aus den vorgelebten Rollenbildern ausbrechen wollen. Die möchte ich ansprechen. Und ja, dafür muss ich mich öffnen, um sie zu erreichen und ihnen zu sagen: Hej, du schaffst das und du kannst das, habe den Mut und gehe den ersten Schritt. Schau in meine Welt und wenn nimm das mit, was dir weiterhilft. Bisher war das Feedback eher positiv als negativ.

So, nun bin ich gespannt auf deine Antworten, lieber Holli aka @holger5347 lieber @papa.mag.lila lieber Björn von @papaerklaert und Bernard aka @brocklanders ! Hier sind eure Fragen:

  1. Welchen Rat würdest du dir als jungen Vater rückblickend mit auf den Weg geben?
  2. Stell dir vor, du könntest die Zeit anhalten. Was würdest du den ganzen Tag machen?
  3. Erzähle von deinem schönsten Moment als Papa!
  4. In welchen Momenten stößt du als Vater an deine Grenzen?
  5. Was vermisst du aus deinem alten Leben am meisten, als du noch nicht Papa warst?
  6. Gibt es ein bestimmtes Erziehungsmodell (z.B. Attachment Parenting), das du/ihr verfolgt?
  7. Smartphone, Tablet, TV und Co. – Ab wann sollte dein Kind Zugang zur digitalen Welt haben?
  8. Vervollständige diesen Satz: Vater sein bedeutet für mich…
  9. Warum bist du bei Instagram, facebook, twitter oder betreibst einen eigenen Blog?
  10. Stell dir vor, du würdest ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1.600 € pro Monat bekommen: Wie würde sich dein Leben ändern? Welche Träume/Wünsche würdest du verfolgen?

Ich bin gespannt auf deine Antworten und freue mich jetzt schon wie Bolle drauf!

Related Articles

Papa in Elternzeit und Mama im Job – Wie der Rollentausch uns geholfen hat, die Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse des Partners besser zu verstehen

Seit Juli ist meine Frau zurück im Job und ich bin als Hausmann bei den beiden Kindern. Wir haben die Rollen getauscht, denn zuvor war meine Frau anderthalb Jahre zu Hause und ich im Teilzeitjob. Dass wir in unseren neuen Rollen angekommen sind, merken wir vor allem an unserer Kommunikation. Mir sind Dinge viel wichtiger geworden, die zuvor meiner Frau wichtiger waren. Gleichzeitig haben wir ein tieferes Verständnis für den jeweils anderen.

Responses

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Wir nutzen Cookies

Wir verwenden Cookies, um dir das bestmögliche Erlebnis auf unserer Website zu bieten. Durch die Nutzung unserer Seite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Weitere Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.