Depressionen bei Männern: Ein oft unterschätztes Problem
Depressionen sind ein weit verbreitetes Problem, das sowohl Männer als auch Frauen betreffen kann. Leider werden Depressionen bei Männern oft unterdiagnostiziert und die Dunkelziffer ist hoch. Im Vergleich zu Frauen werden nur halb so häufig Depressionen bei Männern diagnostiziert. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass Männer oft andere Symptome zeigen als Frauen, wie zum Beispiel gesteigerte Aggressivität oder suchtähnliches Verhalten.
Ein anderes Krankheitsbild
Männer können bei Depressionen oft andere Symptome zeigen als Frauen. Sie können sich zum Beispiel aggressiver verhalten, mehr trinken oder sich in riskante Verhaltensweisen stürzen. Dies kann dazu führen, dass Depressionen bei Männern übersehen werden, da die Symptome nicht den typischen Anzeichen einer Depression entsprechen. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass Depressionen sich unterschiedlich äußern können und dass das Krankheitsbild bei Männern anders sein kann als bei Frauen.
Sozialisation und Rollenklischees
Männer werden anders sozialisiert als Frauen. Sie werden ermutigt, ihre Gefühle zu unterdrücken und sich als „stark“ und unabhängig zu präsentieren. Dies kann dazu führen, dass Männer Schwierigkeiten haben, über ihre Gefühle zu sprechen und Hilfe zu suchen, wenn sie unter Depressionen leiden. Rollenklischees, die Männer als starke und unabhängige Wesen darstellen, können dazu beitragen, dass Männer sich schwer tun, sich als krank oder hilfsbedürftig zu sehen.
Symptome von Depressionen
Zu den Symptomen von Depressionen gehören unter anderem gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit, schlechte Konzentrationsfähigkeit, geringes Selbstwertgefühl, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Schuldgefühle und Ängste. Auch Libidoverlust oder Verdauungsprobleme können auf eine Depression hindeuten. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome nicht immer offensichtlich sind und dass sie sich von Person zu Person unterscheiden können.
Fehlendes Wissen seitens Psycholog*innen und Mediziner*innen
Ein weiteres Problem ist, dass viele Psycholog*innen und Mediziner*innen nicht genug über Geschlechterunterschiede bei Depressionen wissen. Sie können daher nicht immer erkennen, wenn Männer unter Depressionen leiden und sie können nicht immer die richtige Behandlung anbieten. Es ist wichtig, dass Psycholog*innen und Mediziner*innen mehr über die spezifischen Herausforderungen und Symptome von Depressionen bei Männern lernen, damit sie besser in der Lage sind, diese zu erkennen und zu behandeln.
Wie man Hilfe bekommt
Wenn du oder jemand, den du kennst, unter Depressionen leidet, ist es wichtig, Hilfe zu suchen. Es gibt viele Ressourcen, die du nutzen kannst, wie die Telefonseelsorge, das Netzwerk Echte Männer Reden, die Hausärztin oder den Hausarzt. Auf unserer Community Plattform Vaterwelten.de bieten wir Gesprächskreise an, in denen wir über Männlichkeit, Vaterschaft, Familie, Partnerschaft, Vereinbarkeit und Gesundheit sprechen. Diese Gesprächskreise können eine wertvolle Ressource sein, um sich mit anderen Männern auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und um Unterstützung und Rat zu finden.
Es ist keine Schande sich Hilfe zu suchen, wenn man unter Depressionen leidet. Depressionen sind eine Krankheit und es gibt Behandlungen und Unterstützung, die helfen können. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um sich um sich selbst und seine Gesundheit zu kümmern.
Podcast Empfehlung zum Thema Depressionen bei Männern
Dieser Podcast der Apotheken Umschau bietet einen tiefen Einblick in das Thema Depression bei Männern. Hier werden die Gründe für die schlechtere Erkennung von Depressionen bei Männern untersucht, einschließlich des Einflusses von Klischees von starken Männern und biologischen Faktoren. Kari Kungel ist ein Experte auf diesem Gebiet und liefert eine informative und interessante Perspektive auf das Thema. Wenn Sie sich für das Thema Depression bei Männern interessieren oder betroffen sind, ist dieser Podcast ein absolutes Muss.
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