E2W1 – Hunsrück, Odenwald, Schwäbische Alb
Wir sind auf Elternzeitreise. Papa, Mama mit K1 (3 Jahre) und K2 (8 Monate). Ich nehme mir von meinem Teilzeit-Job eine zehnmonatige Auszeit. Ab August geht meine Frau zurück in den Job. In der Zwischenzeit wollen wir erneut mit Fiete verreisen. Bei K1 waren wir in Spanien. Unser jetziges Ziel: Slowenien. Die Reise beginnt am 1. Mai 2019 in Krefeld.
Vorbereitungen
Diese Reise beginnt wie eigentlich jede Reise mit viel Vorbereitung und einer großen Überraschung. Fiete habe ich bereits Wochen zuvor präpariert. Habe eine neue Matratze für oben gekauft, eine Heckbox montiert und Supermagnete vernäht (in einem anderen Post bald mehr). Corinna hat sich um die Auswahl der Stoffwindeln gekümmert und mit Baumwolle-Einlagen, Windel-Flies und Soft-Überhose ein ideales Reise-Set zusammengestellt.
Tage vorher haben wir Freunde besucht, Bekannte getroffen und uns von den lieben Nachbarn verabschiedet. Alles war gepackt und abfahrbereit. Nur die schwere Kiste mit den Lebensmitteln und der Traumfänger mussten noch mit. Alles stand so sicher, dass kein Kind dran kommen sollte. „Herausforderung angenommen“ dachte sich K1 und stellte sich auf Zehenspitzen während sie die Kiste anhob. Ein plötzlicher Schrei aus der Küche verkündete nichts Gutes. Und so war es auch.
Ab ins Krankenhaus
Sie hielt sich das Ohr zu und schrie fürchterlich. Wir waren ratlos. Kein Blut, keine Kratzer, nichts zu sehen. Einige Stunden und zwei leichte Schmerzzäpfchen später saßen wir also im Krankenhaus beim Kinderarzt. K1 kullerten noch die Tränen von der Wange, doch sie berichtete dem Arzt tapfer und auch ein wenig stolz, was geschehen war. Seine Vermutung: keine Mittelohrentzündung sondern eher eine Prellung am Hals (nachdem sie das Gleichgewicht verloren hatte und mit dem Hals gegen die Küchenplatte gestoßen war). Das tat weh. Der Arzt verschrieb uns stärkere Medikamente, die wir aber nicht nahmen. Wärme würde auch helfen, meinte er. Das taten wir dann auch. Nächster Versuch, morgen Nachmittag.
Der sollte dann auch gelingen. Eine schnelle Rund-SMS an die Nachbarn, die sich schon wunderten, und gegen 14 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Slowenien. Erster Stopp: Hunsrück.
Hunsrück
Heri begrüßte uns auf dem Campingplatz und wies und einen Bereich zu. Den Platz durften wir uns aussuchen, ist eh keiner da, Nebensaison hält. Also kürzeste Entfernung zum Spielplatz. Das haben wir uns generell vorgenommen. Immer die kürzeste Entfernung von Fiete zum Spielplatz zu nehmen. Der Campingplatz an sich ist gemütlich und urig eingerichtet. Seine besten Zeiten hat er eindeutig bereits hinter sich. Neben zwei anderen Campern sind wir die einzigen weit und breit. Das sollte auf den nächsten Plätzen in dieser Woche ähnlich sein.
Wir besuchen die Burgruine in Kastellaun und verbringen den Tag dort mit Eis essen, Lebensmittel Einkaufen und schlendern nach langer Zeit mal wieder Händchen haltend durch die Gegend. Wahnsinn, wie wenig Paarzeit wir für uns einräumen. Und wie wenig wir selber uns Zeit nehmen. Ein Blick in die Wetter-App verrät für die Nacht nichts Gutes.
Das Wetter schlägt um
Es erwartet uns in der Nacht vom 3. auf den 4. Mai Schnee, Wind und Kälte.
Das Thermometer zeigt irgendwas mit 1 Grad an und wir sind froh, das Vorzelt mitgenommen zu haben. War tatsächlich eine Überlegung, es zu Hause zu lassen und stattdessen die Außenwände für die Markise mitzunehmen. Jedenfalls hat alles gehalten. Sogar die Magnete, mit denen die Schleuse zum Bus befestigt wurden! Danke Pola, für deinen Support beim Nähen! Ach so. Einen Tag vorher haben wir ein Verlängerungskabel gekauft, damit wir unseren kleinen Heizer ins Vorzelt stellen konnten. Danke für diese geniale Erfindung, liebes Universum! So hatten es auch die Kinder tagsüber warm und gemütlich.
K(l)eine Kaiser
Wir blieben bis zum 5. Mai und fuhren dann weiter Richtung Odenwald. Auf dem Weg dorthin haben wir uns mit Familie Kaiser verabredet. Annika kenne ich von Instagram und wir schreiben uns hin und wieder Nachrichten. „Hej, wenn ihr in der Nähe seid, meldet euch mal!“ schrieb sie mir, kurz bevor wir zur Elternzeitreise aufbrachen. Wir suchten einen Spielplatz am Rande von Frankfurt raus und warteten auf die Kaiser. Wir fahren mit Fiete nur, wenn K2 seinen Schlaf hat. Also morgens oder mittags. Das Zeitfenster für die Fahrt sind immer 1,5-2 Stunden. Anschließend ist der kleine Mann 2-3 Stunden wach und bereit für Aktivität. Dass an diesem Tag der Wurm drin war, merkten wir alle schon morgens, als K2 viel zu früh wach wurde, wir viel zu hektisch aufbrechen mussten und wir viel zu früh am Spielplatz waren.
Weiter in den Odenwald
Bei den Kaisers lief es nicht besser, wie uns Annika später berichtete. Also fuhren wir ohne Insta-Treffen weiter in den Odenwald. Der Campingplatz hatte keine Nebensaison-Angebote und so wollten wir nur kurz bleiben. Doch der Platz entpuppte sich als idealer Ort für beide Kinder zum Spielen und Toben. K1 ist auf den leicht abschüssigen Wegen Scooter gehalten und ihre Technik verbessert. K2 konnte sich von seinem 3 Tage Fieber über Ostern auskurieren und ist den Infekt endlich los. Wir blieben und aßen Pizza aus dem Restaurant, schwammen im Hallenbad, das wir nur für uns alleine hatten und nutzen als einzige Gäste den niegelnagelneuen Spielplatz aus. Perfekt!
Auf der schwäbsche Eisebahne
Am 8. Mai ging es dann weiter auf die schwäbische Alb. In Münsingen soll es einen richtig tollen Campingplatz geben, den wir heute angesteuert haben. Weil der Weg aufgrund von Stau und überhaupt länger war als gedacht, haben wir in Metzingen einen Halt eingelegt und eine neue Pfanne im Outlet gekauft. Mit dem nächsten Schlaf von K2 ging es dann weiter. Auf den Schildern Richtung Münsingen sah ich immer wieder Bieberach und mir kam dieses Lied ins Ohr, das ihr auch alle kennt (wenn ihr Kinder habt):
Auf der schwäbsche Eisebahne gibt’s gar viele Haltstatione,
Schtuegert, Ulm und Biberach, Meckebeure, Durlesbach.
Rulla, rulla, rullala, rulla, rulla, rullala,
Schtuegert, Ulm und Biberach, Meckebeure, Durlesbach.
Kinderlied
Bitte für den Ohrwurm, gern geschehen. Wir kamen also auf dem Campingplatz an und zogen ein kleines Fazit. Die Kinder machen das super mit. Wir haben das Nötigste eingepackt und nicht zu viel. Handschuhe zum Auf- und Abbauen des Zeltes kann ich allerdings bei dem regnerischen Wetter gut gebrauchen, ein Kopfkissen ist zu wenig eingepackt (K1 erhebt nachts alleinige Besitzansprüche am großen Kopfkissen) und die Pfanne haben wir bereits ausgetauscht.
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