Verhütungsmethoden: Warum gibt es noch keine Pille für den Mann?

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In der Welt der Verhütung scheinen Frauen die Hauptverantwortlichen zu sein. Aber warum gibt es eigentlich noch keine Pille für den Mann, und was sind die Hürden auf dem Weg dorthin? Der Podcast der Apotheken Umschau »The Sex Gap | Der Podcast zu geschlechtergerechter Medizin« bespricht in seiner aktuellen Episode das Thema Verhütung und hat mich als Betroffenen eingeladen. Ich spreche über meine Vasektomie und warum Männer mehr Verantwortung beim Thema Verhütung übernehmen sollen. In diesem Artikel werden wir uns mit diesen Fragen beschäftigen und versuchen, einige Antworten zu finden.

Die derzeitigen Verhütungsmöglichkeiten für Männer

Es gibt verschiedene Verhütungsmethoden für Männer, aber keine davon ist so einfach und bequem wie die Pille für Frauen. Zu den gängigsten Verhütungsmethoden für Männer gehören:

  1. Kondome: Kondome sind das wohl bekannteste Verhütungsmittel für Männer. Sie schützen nicht nur vor ungewollten Schwangerschaften, sondern auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
  2. Sterilisation (Vasektomie): Die Vasektomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Samenleiter durchtrennt werden, um die Befruchtungsfähigkeit dauerhaft zu unterbinden.
  3. Coitus interruptus: Der Coitus interruptus, auch bekannt als „Auf gut Glück“ – Methode, besteht darin, den Geschlechtsverkehr kurz vor dem Samenerguss abzubrechen. Diese Methode ist jedoch nicht sehr zuverlässig und birgt ein hohes Risiko einer ungewollten Schwangerschaft.

Forschung und Entwicklung einer Pille für den Mann

Die Idee einer Pille für den Mann ist nicht neu, aber die Entwicklung eines solchen Verhütungsmittels gestaltet sich schwierig. Die Hauptgründe dafür sind:

Komplexe Biologie: Die männliche Fortpflanzungsbiologie ist komplexer als die weibliche. Während Frauen im Laufe ihres Lebens eine begrenzte Anzahl von Eizellen produzieren, produzieren Männer täglich Millionen von Spermien. Eine Pille für den Mann müsste daher eine große Menge an Spermien effektiv hemmen, ohne dabei Nebenwirkungen zu verursachen.

Mangel an finanzieller Unterstützung: Die Forschung und Entwicklung einer Pille für den Mann ist teuer, und es fehlt oft an finanzieller Unterstützung. Pharmaunternehmen sind möglicherweise zurückhaltend, in die Entwicklung einer männlichen Pille zu investieren, da sie befürchten, dass die Nachfrage nicht ausreichen wird, um die Kosten zu decken.

Mögliche Nebenwirkungen: Die Entwicklung einer Pille für den Mann, die keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit hat, ist eine Herausforderung. Einige potenzielle Nebenwirkungen können Libidoverlust, Gewichtszunahme und Stimmungsschwankungen sein. Forscher*innen haben daher die Experiemente abgebrochen, weil Männer gegenüber Frauen gewalttätig wurden. Nähere Infos dazu in der aktuellen Episode.

Potenzielle Vorteile einer Pille für den Mann

Trotz der Herausforderungen gibt es auch einige Vorteile, die mit der Entwicklung einer Pille für den Mann einhergehen. Dazu gehören:

  1. Gleichberechtigte Verantwortung: Eine Pille für den Mann würde dazu beitragen, die Verantwortung für die Verhütung gleichmäßiger zwischen den Geschlechtern zu verteilen. Dies könnte dazu führen, dass Männer und Frauen gleichermaßen an der Verhütungsentscheidung beteiligt sind und somit das Gefühl einer gemeinsamen Verantwortung entsteht.
  2. Weniger Belastung für Frauen: Viele Frauen leiden unter Nebenwirkungen von Verhütungsmitteln, wie etwa hormonellen Schwankungen, Gewichtszunahme oder Migräne. Eine Pille für den Mann könnte es Frauen ermöglichen, auf andere Verhütungsmethoden zu verzichten, die weniger Nebenwirkungen verursachen.
  3. Mehr Auswahl: Eine Pille für den Mann würde das Angebot an Verhütungsmethoden erweitern, sodass Paare eine größere Auswahl hätten und eine Methode wählen könnten, die am besten zu ihren Bedürfnissen passt.
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Wann kommt die Pille für den Mann? (Foto: Adobe Stock)

Zukunftsperspektiven: Wann kommt die Pille für den Mann?

Obwohl es noch keine Pille für den Mann gibt, gibt es dennoch Fortschritte in der Forschung. Einige potenzielle Ansätze umfassen:

Hormonelle Methoden: Einige Forscher arbeiten an hormonellen Methoden zur männlichen Verhütung, die ähnlich wie die Pille für Frauen funktionieren würden. Diese Methoden könnten die Produktion von Spermien durch die Hemmung von Testosteron oder anderen Hormonen reduzieren. Spannend finde ich hierbei, dass eine Creme auf der Schulter aufgetragen wird. Warum und wie sie wirkt erfährst du in der aktuellen Episode.

Nicht-hormonelle Methoden: Andere Forscher setzen auf nicht-hormonelle Ansätze, die die Spermienproduktion oder -funktion auf andere Weise beeinflussen. Beispielsweise könnten bestimmte Wirkstoffe die Beweglichkeit der Spermien verringern und somit ihre Befruchtungsfähigkeit einschränken. Es gibt aber auch technische Lösungen, wie ein Ventil im Samenleiter, das ent- und verriegelt werden kann.

Langzeitverhütung: Ein weiterer vielversprechender Ansatz ist die Entwicklung von Langzeitverhütungsmethoden für Männer, ähnlich wie die Spirale oder das Implantat für Frauen. Solche Methoden könnten beispielsweise durch eine injizierbare Substanz, die die Spermienproduktion hemmt, umgesetzt werden.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Entwicklung einer Pille für den Mann noch in den Kinderschuhen steckt und es einige Zeit dauern wird, bis ein solches Verhütungsmittel tatsächlich auf den Markt kommt. Startups in diesen Bereichen wurden in der Vergangenheit von großen Pharmakonzernen aufgekauft, woraufhin die Entwicklung eingestellt wurde. Die finanziellen Interessen am Verkauf von der Pille für die Frau ist höher. Näheres dazu in der aktuellen Episode.

Fazit: Die Pille für den Mann bleibt vorerst ein Wunschdenken

Die Pille für den Mann ist ein interessantes Konzept, das sicherlich viele Vorteile bieten würde. Dennoch sind die Herausforderungen bei der Entwicklung eines solchen Verhütungsmittels groß, und es bleibt abzuwarten, ob und wann eine solche Pille tatsächlich Realität wird. Bis dahin bleibt es wichtig, dass Männer einen größeren Teil der Verantwortung für die Verhütung übernehmen und sich über die verschiedenen Verhütungsmethoden informieren, um die beste Lösung für ihre Bedürfnisse zu finden. Für mich war die Vasektomie der richtige Schritt.

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