Väterbeteiligung in Deutschland: Neue Einblicke durch die VAPRO Studie 2023

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In den letzten Jahren haben sowohl die wissenschaftliche Auseinandersetzung als auch die gesellschaftliche Debatte um Vaterschaft in Deutschland zugenommen. Dabei stehen auch immer wieder Fragen zu Geschlechtergerechtigkeit und zur Arbeitsorganisation im Fokus. Eine umfassende Studie, die sich grundlegend mit der Vielfältigkeit von Vaterschaft in Deutschland befasst und dabei nicht nur die Väter selbst befragt, sondern auch die Darstellungsweisen von Vaterschaft in den sozialen Medien einbezieht, gab es jedoch bisher nicht. Das Projekt VAPRO hat diese Lücke nun geschlossen.

Das Projekt liefert aktuelle Einblicke in die Wahrnehmung von Vätern und wie sie sich auf ihr soziales Umfeld und ihre mediale Community beziehen. Dabei wurden Väter in unterschiedlichen Lebenslagen u.a. gefragt, welche Erwartungen sie an sich selbst haben, wie ihr Alltag aussieht und von wem sie beim Ausüben ihrer Vaterschaft unterstützt werden. Anders als in vielen bisherigen Studien wurden hierfür neben rechtlichen und biologischen Vätern auch Pflegeväter sowie Väter in Co-Parenting-Konstellationen berücksichtigt. Eine weitere Besonderheit für eine so umfassende Studie ist, dass VAPRO ebenso Vaterschaft in reinen Väter-Familien wie in heterosexuellen Paarkonstellationen berücksichtigt.

Im Abschlussbericht werden ausgewählte Ergebnisse auf die Schwerpunkte Vaterschaftsverständnis, Gleichberechtigung zwischen den Eltern, (Un-)Vereinbarkeit von Beruf, Familie und ‚Community‘ und Polarisierung von Vaterschaft in den sozialen Medien eingegangen.

Vaterschaftsverständnis

Die Ratgeberliteratur für Väter und die Beiträge von Väterbloggern in den sozialen Medien stellen zunehmend Tipps zur Verfügung. Trotzdem finden die befragten Väter ihre Vorbilder mehrheitlich in ihrer sozialen Umgebung. Dabei geben 61,7% der befragten Väter an, sich an ihrem sozialen Umfeld zu orientieren. 58,4% finden zudem ihre Vorbilder in der eigenen Familie. Einige der interviewten Väter wünschen sich, dass sich ihre Kinder mit ihnen identifizieren und einen Teil ihrer Verhaltensweisen nachahmen. Viele der Interviewten kritisieren ihre eigenen Väter u.a. als „zu bestimmend“, als „abwesend“, als „mit der Arbeit zu beschäftigt“. Sie nutzen ihre Väter als „negatives Vorbild“ und betonen, dass sie selbst als Vater bewusst anders handeln würden.

In der Studie wird deutlich, dass das Ideal des emotionalen Vaters weit verbreitet ist. So ist es 59,4% der befragten Väter am wichtigsten, dass sie ihrem Kind/ihren Kindern Zuneigung zeigen. Zugleich hat sich ein Großteil der befragten Väter von dem Bild des Vaters als alleiniger Ernährer gelöst. Nur 1,4% der Survey-Teilnehmer halten es für die wichtigste Eigenschaft eines Vaters, dem Kind/ den Kindern finanzielle Sicherheit zu bieten. Insgesamt wird deutlich, dass den Vätern sozial-emotionale Werte konfessionsübergreifend besonders wichtig sind.

Gleichberechtigung zwischen den Eltern

Die VAPRO-Studie zeigt, dass Väter heute mehr Verantwortung für ihre Kinder übernehmen und stärker in den Familienalltag integriert sind. Trotzdem gibt es immer noch Vorurteile und Rollenklischees, die eine gleichberechtigte Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit verhindern. So berichten viele der befragten Väter von Schwierigkeiten, ihre Arbeit und ihre Familie zu vereinbaren. Hier sind insbesondere auch die Arbeitgeber und die Politik gefragt, um für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu sorgen.

(Un-)Vereinbarkeit von Beruf, Familie und „Community“

Die VAPRO-Studie zeigt, dass viele Väter mit der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und ihrem sozialen Umfeld zu kämpfen haben. Dabei werden besonders flexible Arbeitszeiten und eine familienfreundliche Arbeitskultur als wichtig erachtet. Auch die Rolle von Großeltern und anderen Unterstützungsnetzwerken wurde von den befragten Vätern positiv bewertet. Gleichzeitig müssen aber auch traditionelle Rollenbilder aufgebrochen werden, damit Väter sich nicht mehr zwischen Karriere und Familie entscheiden müssen.

Polarisierung von Vaterschaft in den sozialen Medien

Die VAPRO-Studie untersucht auch die Darstellungsweisen von Vaterschaft in den sozialen Medien. Dabei zeigt sich, dass die Väterbloggerszene sehr heterogen ist und unterschiedliche Väterbilder vermittelt werden. Während einige Väter vor allem als Spaßvögel und Spielkameraden dargestellt werden, setzen andere Väter auf eine partnerschaftliche und gleichberechtigte Elternschaft. Die Polarisierung der Darstellungsweisen kann jedoch auch dazu führen, dass sich Väter unter Druck gesetzt fühlen und das Gefühl haben, den Anforderungen nicht gerecht zu werden.

Fazit und Handlungsempfehlungen

Die VAPRO-Studie zeigt, dass sich die Vaterrolle in Deutschland verändert hat. Väter nehmen heute mehr Verantwortung für ihre Kinder wahr und legen dabei Wert auf sozial-emotionale Werte. Trotzdem gibt es immer noch Vorurteile und Rollenklischees, die eine gleichberechtigte Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit verhindern. Hier sind insbesondere auch die Arbeitgeber und die Politik gefragt, um für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu sorgen. Auch die Rolle von Großeltern und anderen Unterstützungs-Netzwerken muss gestärkt werden, um Familien zu entlasten. Die VAPRO-Studie zeigt, dass flexible Arbeitszeiten und eine familienfreundliche Arbeitskultur dabei eine wichtige Rolle spielen.

Ein weiteres wichtiges Ergebnis der VAPRO-Studie ist, dass Väter auch in den sozialen Medien nach Vorbildern suchen. Hier können Väterblogger eine wichtige Rolle spielen, um ein realistisches und gleichberechtigtes Bild von Vaterschaft zu vermitteln. Gleichzeitig müssen aber auch gesellschaftliche Rollenklischees und Vorurteile aufgebrochen werden, um Väter zu ermutigen, sich stärker in die Erziehung und Betreuung ihrer Kinder einzubringen.

Insgesamt zeigt die VAPRO-Studie, dass sich die Vaterrolle in Deutschland verändert hat und dass die gesellschaftliche Debatte um Vaterschaft zunimmt. Es gibt jedoch auch noch Herausforderungen und Hindernisse, die einer gleichberechtigten Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit entgegenstehen. Um Familien zu entlasten und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erreichen, sind insbesondere auch Arbeitgeber und Politik gefragt. Nur wenn alle Akteure an einem Strang ziehen, kann eine gleichberechtigte Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit erreicht werden.

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